Neue Wege beim Werben künftiger Mitarbeitender
Stadtverwaltung setzt bei Stellenanzeigen statt GenderUnterstrich mit dem Zusatz (a) für „alle“ weitergehende diverse Schreibweise um Alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, sexueller
Orientierung, Behinderung, Alter, Herkunft oder Religion sollen sich direkt angesprochen fühlen Flankiert wird diese Neuerung durch die Verwendung der
weiblichen Form sowie einer aussagekräftigen Erläuterung Die Stadt Freiburg geht ab sofort einen neuen Weg bei den Stellenausschreibungen. Künftig werden sie beispielhaft so
aussehen:
Vermessungsingenieurin (a)
Wir lieben Freiburg, weil es ganz schön bunt ist. Auch als
Arbeitgeberin. Wir freuen uns auf Bewerbungen (a)ller, die für
ihr Thema brennen und uns und unsere Stadt weiterbringen
wollen. Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Geschlecht,
geschlechtlicher Identität, Alter, Hautfarbe, Religion, sexueller
Orientierung oder Behinderung sind bei uns willkommen.
Vielfalt. Dafür stehen wir. Und das (a) im Jobtitel.“
Oberbürgermeister Martin Horn: „Die unzähligen, individuellen Unterschiede einer vielfältigen Gesellschaft sind eine Bereicherung und sollen nicht nur mitgedacht, sondern künftig offensiv von uns eingeworben werden. Zu einer bunten Stadt gehört auch eine bunte Stadtverwaltung.“
Vielfalt ist mehr als die Frage nach dem Geschlecht. Um sie auch bei sich weiter auszubilden, geht die Verwaltung ab sofort diesen neuen Weg bei ihren Stellenanzeigen.
Mit einer klaren und zugleich auffordernden Botschaft werden unmissverständlich alle Menschen angesprochen: Ein „a“ für „alle Menschen“ verstehen auch alle Menschen. Es bringt
zum Ausdruck, dass für die Stadtverwaltung Talent, Können und Einsatz zählen – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter, Behinderung oder Herkunft.
Roland Meder, Leiter des Haupt- und Personalamtes: „Mit dieser Neuerung bekennt sich die Stadt Freiburg als eine der größten Arbeitgeberinnen in Freiburg nicht nur sichtbar zu
ihrer Vielfalt, sondern zeigt auch, dass Diversität in den eigenen Reihen ausdrücklich erwünscht ist.“
„In Zeiten des Fachkräftemangels wollen wir auch diejenigen erreichen, die sich bislang von Jobangeboten in öffentlichen Verwaltungen viel zu wenig angesprochen fühlen“, betont OB
Horn. „Das möchten wir ändern und heben uns zu diesem Zwecke bewusst von den Texten anderer Stellenzeigen ab.“
Das (a) ist nicht die einzige Neuerung. Immer noch dominiert die männliche Form in deutschen Stellenanzeigen. Die Stadtverwaltung geht auch hier als Wegbereiterin einen
überzeugten Schritt nach vorne und schreibt künftig den Jobtitel nur noch in der weiblichen Form.
„Wir setzen hier ein sichtbares Zeichen für die Selbstverständlichkeit der Gleichheit aller“, so OB Horn weiter, „indem wir bewusst einen sprachlichen Hingucker
setzen, um verfestigte Stereotype aufzubrechen.“
Die Stadtverwaltung nutzt aus Überzeugung bereits seit 2018 bei ihren Ausschreibungen diversitätskonforme Anreden. Auf den Klammerzusatz (w/m/d) folgte 2019 dann der GenderGap. Die neuen Formulierungen werden ab Ende Januar
2022 verwendet.